Durch die lebensbedrohliche Erkrankung des Kindes ist die gesamte Familie mit existentiellen Grenzerfahrungen konfrontiert. Die oft monatelangen Klinikaufenthalte belasten jeden Einzelnen und die ganze Familie:
Das erkrankte Kind erlebt medizinische Prozeduren und körperliche Einschränkungen, es ist aus seinen sozialen Bezügen weitgehend herausgerissen und hat Angst.
Häufig begleitet die Mutter das erkrankte Kind, während der Vater neben Klinikbesuchen und seiner Erwerbstätigkeit noch die Geschwisterkinder mitversorgen muss.
Die Geschwister leiden unter der Trennung der Familie, fühlen sich oft zurecht vernachlässigt und zurückgesetzt. Sie reagieren häufig mit
psychosomatischen Symptomen wie sozialem Rückzug oder aggressivem Verhalten, nässen ein oder zeigen Schulprobleme.
Die Eltern haben existentielle Angst und nicht selten Schuldgefühle.
Im Kinderhaus helfen wir nicht nur Ihrem erkrankten Kind, sondern behandeln auch die Geschwister und Sie als Eltern und darüber hinaus die
Familie als Einheit im Sinne einer Familienorientierten Rehabilitation.
Die jungen Patienten werden je nach ärztlicher Indikation durch Krankengymnastik, Krankengymnastik auf neurophysiologischer Basis, Krankengymnastik
im Wasser, Hippotherapie, Ergotherapie und heilpädagogischer Förderung behandelt.
Neben der Behandlung von körperlichen Beeinträchtigungen bieten wir auch verschiedene psychologischen Kindergruppen zur Verarbeitung der
seelischen Spätfolgen an.
Im Mittelpunkt unserer psychosozialen Arbeit steht die Unterstützung der familiären Krankheitsverarbeitung. Familiäre Kommunikations- und Interaktionsstörungen, die sich im Rahmen der lebensbedrohlichen Erkrankung des Kindes oder Jugendlichen entwickelt haben, werden überwunden, individuelle Bewältigungskompetenzen zur Verbesserung der familiären Lebensqualität gestärkt.